TOT wie ein DODO: Sonderausstellung über das Artensterben im paläon Forschungsmuseum

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Museen
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© Beate Ziehres
Der Dodo gilt als Paradebeispiel für eine vom Menschen ausgerottete Art. Nach seiner Entdeckung dauerte es keine hundert Jahre, bis er ausgestorben war. Die Ausrottung von Tieren und Pflanzen zieht sich über Jahrhunderte, über alle Kontinente, bis zum heutigen Tag und vor unsere eigene Haustür. Oft unbemerkt verabschiedet sich ein Großteil der Tier- und Pflanzenwelt – für immer!
Woran liegt das? Wie konnte es so weit kommen? Und besteht Hoffnung auf eine bessere Zukunft? Die Sonderausstellung „TOT wie ein DODO. Arten. Sterben. Gestern. Heute“, zu sehen ab dem 28. Mai 2025 im paläon Forschungsmuseum in Schöningen widmet sich diesem hochaktuellen Thema. Die Ausstellung zeigt die menschengemachte Ausrottung von Tierarten in einem historischen und globalen Kontext – von den Dodos, Moas und Riesenalks bis hin zu heute bedrohten Arten wie Eisbär, Nashorn und Tiger. Sie beleuchtet, wie sich das menschliche Verhältnis zur Natur über die Jahrhunderte verändert hat: vom unbewussten Eingreifen bis hin zur systematischen Ausbeutung von Lebensräumen.


Die Ausstellung

Im Zentrum stehen lebensgroße, naturgetreu gestaltete Modelle ausgestorbener und bedrohter Tiere, die in aufwendig gestalteten Lebensräumen präsentiert werden, in Kombination mit zusätzlichen originalen Präparaten und weiteren musealen Objekten. Interaktive Stationen machen das dramatische Ausmaß erfahrbar. Sie behandeln die zahlreichen Ursachen des Artensterbens, doch zeigen auch Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft und was jede*r Einzelne für den Erhalt der Vielfalt tun kann. Letzte Berichte des Weltbiodiversitätsrates gehen davon aus, dass von den mindestens 8 Millionen Tier- und Pflanzenarten weltweit rund 1 Million vom Aussterben bedroht ist.

Die Ausstellung wirft auch einen Blick auf die ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge hinter diesem Verlust. So sind Klimawandel, Zerstörung von Lebensräumen, illegale Jagd und ungebremster Konsum nur einige der Faktoren. Denn auch in Deutschland sind heimische Tierarten betroffen.

3Landesmuseen Braunschweig x paläon Forschungsmuseum

Seit Anfang 2025 übernehmen die 3Landesmuseen Braunschweig die Trägerschaft des paläon Forschungsmuseums unter der fachlichen Verantwortung des Staatlichen Naturhistorischen Museums.

Dr. Mike Reich, Direktor der beiden Häuser, hierzu:
„Die Übernahme des Forschungsmuseums in Schöningen stellt in den nächsten Jahren eine Herausforderung für die 3Landesmuseen Braunschweig und speziell für das Staatliche Naturhistorische Museum dar. Allerdings eröffnen sich auch neue Möglichkeiten für uns, die Lebewelt des Pleistozäns in Niedersachsen mit seinen kalt- und warmzeitlichen Faunen sowie den derzeit ältesten Jagdwaffen der Menschheit zu thematisieren und einer breiten Öffentlichkeit darzubieten. Somit können in beiden Häusern (SNHM in Braunschweig und paläon in Schöningen) die Inhalte der Ausstellungen geschärft und fokussiert werden."




Wenn du also das paläon und die neue Sonderausstellung besucht hast, solltest du auch einen Abstecher nach Braunschweig machen.
Auf vier Etagen gibt das Naturhistorische Museum Einblicke in die unterschiedlichen Bereiche unserer natürlichen Umwelt und der Erdgeschichte. Von lebenden Fischen im Schauaquarium zu ausgestorbenen Vögeln, von winzigen Insekten zu riesigen Dinosauriern. Besondere Highlights sind der Entdeckersaal, das imposante Schaumagazin und die Schatzkammer, in der die ältesten und somit wertvollsten Exponate der umfangreichen Sammlung gezeigt werden.
Auch das Staatliche Naturhistorische Museum bietet wechselnde Sonderschauen. Mehr dazu findest du hier.

Besonderer Tipp:
Das Kombiticket für paläon Forschungsmuseum und Staatliches Naturhistorisches Museum. Es ist ab Kaufdatum 3 Monate gültig und berechtigt dazu, das jeweils andere Museum lt. Ticketaufdruck (Erwachsene, Kinder...) kostenfrei zu besuchen.

zeitORTE-Bloggerin Beate hat sich zum "Amtsantritt" 2022 mit Dr. Mike Reich im Naturhistorischen Museum  getroffen und hinter die Kulissen geschaut. Den Beitrag findest du hier.




Daten und Fakten

TOT wie ein DODO. Arten. Sterben. Gestern. Heute.
Ausstellungslaufzeit: 28.05.2025 – 05.04.2026
Ausstellungsort: paläon Forschungsmuseum, Paläon 1, 38364 Schöningen

Öffnungszeiten: Di–So von 10 bis 17 Uhr
Eintrittspreise: Erw. 9 €, erm. 7 €, Kinder (6–17 Jahre) 4 € (Kombi-Ticket mit dem Staatlichen Naturhistorischen Museum in Braunschweig


Vielen Dank an das Team der 3Landesmuseen Braunschweig für die Unterstützung bei der Erstellung dieses Artikels!

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zeitORTE
17. Juni 2025
Mein Tipp

Neben der Sonderausstellung lohnt auch ein Besuch der Dauerausstellung rund um die Schöninger Speere. Samstags und sonntags findet um 15 Uhr eine Führung durch die Dauerausstellung statt. Die Führung wird speziell für Familien mit Kindern angeboten. Im Anschluss können nachgebaute Steinzeitspeere im Außengelände ausprobiert werden, wenn die Witterung dies zulässt. Außerdem: Samstags und sonntags findet jeweils um 13:30 Uhr eine öffentliche Führung zur archäologischen Ausgrabung statt. Anmeldungen direkt vor Ort an der Kasse im Museum.

Fazit

„TOT wie ein DODO. Arten. Sterben. Gestern. Heute.“ ist eine Ausstellung des Staatlichen Naturhistorischen Museums in Braunschweig in Kooperation mit dem Naturkundemuseum Kassel, den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden und der eli – eine lose idee – GmbH.
Wir finden, dass die Ausstellung sehr gelungen ist und anschaulich die Herausforderungen unserer Zeit und unsere Verantwortung als Menschheit aufzeigt.




Unsere Empfehlung

©  Tobias Wille
Staatliches Naturhistorisches Museum
Familien/Kinder sonstige
© Beate Ziehres für zeitORTE.de
© Agentur MINKUSIMAGES, Farrelweg 25, 30916 Isernhagen, Germany, agentur@minkusimages.de, www.minkus-images.de

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